Digitale Medien im Kindesalter – eine kontrovers geführte Debatte
In unserer modernen Welt ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Sie beeinflusst unsere Arbeitsweise, unsere Kommunikation und zunehmend auch unsere Bildungssysteme. Im Zentrum der Debatte stehen dabei die pädagogischen Einrichtungen – von Kindertagesstätten bis zu Schulen – die sich mit der Integration digitaler Medien in den Lernalltag auseinandersetzen müssen. Diese Diskussion wird geprägt von einer Vielzahl an Perspektiven und Expertisen, die oft in zwei Sichtweisen münden: Befürworter der fortschreitenden Digitalisierung, die darin ein wichtiges Werkzeug für moderne Bildungsprozesse sehen, und Kritiker, die auf potenzielle Risiken für die Entwicklung und das Lernen der Kinder hinweisen.
Digitale Medienbildung als gesellschaftliche Verantwortung
Zu diesen konträren Positionen kommt es auch deshalb, weil wir als Gesellschaft dazu neigen auf technische Entwicklungen eher zu reagieren, als uns in einer gesellschaftlichen Debatte reflektierend und ergebnisoffen damit auseinanderzusetzen. Wir stellen als Gesellschaft oft erst rückblickend fest, welche Auswirkungen es hat, wenn man beispielsweise digital nahezu rund um die Uhr erreichbar ist. Ethische und gesellschaftliche Bedenken entstehen erst, wenn die Auswirkungen schon offensichtlich sind. Doch wir können aus den Erfahrungen lernen, die wir bei der Einführung von Radio, Fernsehen, Internet, Social Media und Smart Devices gelernt haben. Wir müssen daraus lernen, weil die Entwicklungen im Sektor der künstlichen Intelligenz schon jetzt erahnen lassen, dass unsere Gesellschaft kurz vor dem nächsten (und beispiellos größten) Schritt in eine digitale Zukunft steht. Der kürzlich erschienene Dokumentarfilm „Schlaue neue Welt – Das KI-Wettrennen“ verdeutlicht die damit verbundenen Herausforderungen auf eindrucksvolle Art und Weise.
Eines steht fest: Zukünftige Generationen werden in der Geschichte zurückblicken und reflektieren, in welchem Maße wir heute agieren, um eine Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Welche ethischen Überlegungen und welche Werte waren uns wichtig? Digitale Medien können hier gleichermaßen Chancen und Risiken mit sich bringen und es braucht eine reflektierte und medienkompetente Gesellschaft, um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. In diesem Sinne ist ein öffentlicher Diskurs höchst relevant und lohnend.
Das Moratorium des schwedischen Gremiums des Karolinska Instituts brachte wieder Bewegung in den Diskurs und führte zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema außerhalb von Fachkreisen. Diese Auseinandersetzung wird im Folgenden aufgegriffen und besprochen.
Welche Kritik äußert das schwedische Gremium in seiner Stellungnahme?
Das schwedische Karolinska Institut äußerte zur Jahreswende erhebliche Bedenken gegenüber der Digitalisierung in schwedischen Bildungseinrichtungen. Sie warnten vor den negativen Auswirkungen der Bildschirmmedien auf das Lernen und die Entwicklung junger Menschen, insbesondere auf ihre Sprachentwicklung und ihr Konzentrationsvermögen (vgl. Karolinska Institut, 2023).
Hier sind die Hauptkritikpunkte zusammengefasst:
- Mangel an Evidenzbasierung: Die Annahme, dass Digitalisierung positive Effekte haben wird, wird nicht durch wissenschaftliche Beweise gestützt. Es wird eine stärkere Forschungsbasis gefordert, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Wissenserwerb und die digitale Kompetenz zu messen.
- Negative Auswirkungen der Digitalisierung auf das Lernen: Es wird darauf hingewiesen, dass vorhandene Forschungsergebnisse zeigen, dass Digitalisierung in Schulen negative Auswirkungen auf den Lernfortschritt hat, einschließlich Ablenkungen durch digitale Werkzeuge, die das Arbeitsgedächtnis und die Konzentration beeinträchtigen.
- Fehlende Implementierungsrichtlinien: Der Vorschlag der Bildungsbehörde enthält keine konkreten Richtlinien, wie Schulen die Digitalisierungsstrategie umsetzen sollen. Dies ist besonders problematisch, da viele Schulen, insbesondere in benachteiligten Gebieten, Schwierigkeiten haben, qualifizierte Lehrkräfte zu finden, die mit digitalen Werkzeugen umgehen können.
- Ungleichheit und Zugang zu digitalen Ressourcen: Es gibt Bedenken, dass die Digitalisierung die Ungleichheiten verstärkt, insbesondere für Schüler:innen aus Familien, die möglicherweise weniger Unterstützung zu Hause erhalten.
- Gesundheitliche und psychische Auswirkungen: Die Auswirkungen der Bildschirmnutzung auf die physische und psychische Gesundheit der Schüler sind besorgniserregend, insbesondere in Bezug auf Depressionen, Angstzustände und kognitive Entwicklungsstörungen.
Diese Punkte kritisieren wesentlich die fehlende wissenschaftliche Grundlage und unzureichende Planung der Digitalisierungsstrategie, sowie deren potenziell negative Auswirkungen auf Lernfortschritte und Chancengleichheit.
Hinweis: Die oben aufgeführte Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI generiert und vom Autor überprüft.
Digitale Medien in Bildungseinrichtungen? Auch in Deutschland ein kontroverses Thema!
Schon kurz nach dem Bekanntwerden der schwedischen Stellungnahme wurden auch in Deutschland Forderungen nach einem Moratorium der Digitalisierung laut.
„Wir fordern die Kultusminister:innen aller 16 Bundesländer auf, bei der Digitalisierung an Schulen und Kitas ein Moratorium zu erlassen“, sagt Prof. Ralf Lankau, einer der Initiatoren des Aufrufs. „Die wissenschaftliche Erkenntnis ist inzwischen, dass Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder bis zur 6. Klasse nicht schlauer, sondern dümmer macht. Hinzu kommen laut Studien negative gesundheitliche, psychische und soziale Wirkungen durch den vermehrten Einsatz digitaler Geräte im Unterricht. Jetzt ist der Zeitpunkt, dass die Schulpolitik auf die Pädagogen und Kinderärzte dieses Landes hört und den Versuch des digitalen Unterrichts abbricht! In Schweden ist es bereits so weit: Die schwedische Bildungsministerin stoppte den Tablet-Einsatz in der Primarstufe. Das können die Kultusminister:innen in den Ländern nun auch tun.“
(Nifbe, 2023)
Im Gegensatz dazu steht die Position der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in Deutschland (GMK), die die Vorteile einer integrativen Medienbildung hervorhebt. Die GMK betont, dass Medienbildung nicht nur das Erlernen des Umgangs mit Technologien umfasst, sondern auch die Förderung von Kreativität und kritischem Denken unterstützt:
„Durch Praxisprojekte und Elternbildung, die mediale Erfahrungen, Interessen und Lebenswelten aufgreifen, wird die Kreativität und Kritikfähigkeit aller gefördert.
Statt eines Moratoriums fordern wir:
- Verstetigung und Standardisierung von Medienbildung, Erzieherischen Jugendmedienschutz; Prävention dauerhaft stärken
- Medien nicht zum Selbstzweck, sondern zum kreativen, aktiven Gestalten und Darstellen der Lebenswelt und Themen einzusetzen
- Erwerb medienpädagogischer Kompetenz muss zur pädagogischen Grundausbildung gehören, Ausbau von medienpädagogischen Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten für pädagogische Fachkräfte (in der Kindertagespflege, Kita und an Schulen)
- Organisationsentwicklung mitdenken (rechtlich, Ausstattung, technischer Support), Medienbildung nicht ausschließlich an die technische Ausstattung koppeln
- Medienpädagogisches Gütesiegel; Begutachtung insbesondere von kommerziellen Produkten, Medienbildung nicht den Konzernen überlassen
- Interdisziplinäreren Austausch zu gesellschaftlich relevanten Medienthemen stärken (Medien-bildung als Aufgabe der politischen Bildung, Medienwissenschaften, Pädagogik, Informatik etc.)„
(GMK, 2023)
Alles nur ein Missverständnis? Unterschiedliche Blickwinkel auf didaktische Methoden und den Medienbegriff
Die unterschiedlichen Perspektiven spiegeln die Komplexität der Debatte wider und verdeutlichen, wie wichtig eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema ist. Es geht nicht nur um die Frage, ob digitale Medien genutzt werden sollen, sondern vielmehr darum, wie ihre Integration in Bildungskontexte gestaltet wird, um Bildungschancen zu verbessern, ohne dabei potenzielle Risiken außer Acht zu lassen. Und auch auf den Bildungskontext selbst kommt es an!
Bei genauerer Betrachtung der schwedischen Stellungnahme wird schnell deutlich, dass sich die empirischen Erkenntnisse, die die negativen Effekte der Digitalisierung untermauern sollen, auf ein sehr spezifisches Bildungssetting beziehen: Nahezu ausnahmslos wird in den angeführten Studien der selbstständige, unbegleitete Wissenserwerb mit dem Tablet oder Smartphone untersucht. Diese Lernform sei im Vergleich zu klassischem Frontalunterricht weniger effektiv. Weiter wird argumentiert, dass Schülerinnen und Schüler quantitativ mehr Wissen aufnehmen und wiedergeben können, wenn sie von Lehrkräften aufbereitetes Wissen aufnehmen und wiedergeben. Dies mag so empirisch messbar sein, beschränkt sich aber auf einen reinen Wissenserwerb. Das so erlernte Wissen ist jedoch oftmals nicht nachhaltig und wird schnell wieder vergessen. Eine modernere Schuldidaktik geht weit darüber hinaus, auch auf intrinsisch motivierte Bildungs- und Reflexionsprozesse ein. Heute ist bekannt, dass ganzheitliches und nachhaltiges Lernen erfolgt, wenn Kinder sich gemeinsam, begleitet und ko-konstruierend Fragen aus ihrer Lebenswirklichkeit erschließen.
Die angeführten empirischen Belege von Negativauswirkungen sind nicht exklusiv auf den Einsatz von Medien zurückzuführen. Denn es werden a) zwei (didaktisch betrachtet) ungünstige Lernsettings miteinander verglichen und b) wird keine trennscharfe Betrachtung der Einflüsse von digitalen Tools ermöglicht.
Die Stellungnahme des schwedischen Instituts löste auch im eigenen Land eine gewisse Irritation in der frühpädagogischen Fachwelt aus. Der Hauptkritikpunkt war – ähnlich wie in der Stellungnahme der GMK – ein zu eng gefasster und auf Bildschirmzeit reduzierter Medienbegriff. In der frühkindlichen Bildung sollten Medien nicht nur als passive Empfangsgeräte für Inhalte verstanden werden, sondern als aktive Werkzeuge, die Kreativität und Interaktivität fördern. Dies umfasst nicht nur digitale Tools wie Tablets oder Computer, sondern auch digitale Kameras, interaktive Whiteboards und sogar programmierbare Spielzeuge, die Kindern ermöglichen, ihre Umwelt zu erkunden, zu gestalten und zu beeinflussen.
Bereits jetzt werden Kindern in eine digitale Welt geboren und sehen sich mit einer Vielzahl von Medien konfrontiert. Dabei stellt die schwedische Expert:innen-Gruppe richtig heraus, worin die Herausforderungen im didaktischen Einsatz liegen, insbesondere für Bildschirmmedien. Ein unbegleiteter und exzessiver Einsatz von Tablets kann durchaus negative Effekte auf die kindliche Entwicklung haben. Doch genau diese Risiken und Herausforderungen verdeutlichen den Bedarf an einem reflektierten Einsatz von digitalen Medien. So lässt sich die schwedische Stellungnahme auch als ein Ruf nach mehr Medienbildung verstehen, um ein unreflektiertes und problematisches Nutzungsverhalten zu verhindern.
Das Karolinska Institut weist auch darauf hin, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm nicht nur sitzende Verhaltensweisen fördert, sondern auch die Zeit verkürzt, die für körperliche Aktivitäten zur Verfügung steht, was wiederum wichtige Aspekte der körperlichen und kognitiven Entwicklung beeinträchtigen kann. Die Qualität der Medien und das Ausmaß ihrer Nutzung spielen eine wesentliche Rolle. Was sich daraus ableiten lässt, ist die Relevanz von bewegungsaktivierenden, flexiblen und abwechslungsreichen Lernumgebungen. Doch dies ist ein Anspruch, der bereits vor der Erfindung von Tablets ein Thema war. Insbesondere schulische Lernformate waren vor 20 Jahren so ausgelegt, dass sie die zur Verfügung stehende Zeit für Bewegung reduzieren.
Geht man davon aus, dass ein unreflektierter Medienkonsum Menschen dazu verleiten könnte sich weniger im Freien zu bewegen, dann liegt genau in dieser Erkenntnis ein Bildungsauftrag, dem man mit Medienbildung begegnen MUSS. Denn es ist der unreflektierte Einsatz von Medien, der von der Forschungsgruppe aus Schweden immer wieder kritisiert wird. Pädagogische Ansätze, die eine forschende und entdeckende Didaktik verfolgen, sind im besten Falle so ausgestaltet, dass Kinder Wissen nicht nur auf einer theoretischen Ebene verarbeiten. Sie laden Kinder ein, Medien als Werkzeuge zum Experimentieren zu verstehen, sich darüber auszutauschen und damit die Umwelt und Phänomene zu entdecken, die sie umgeben. Darüber hinaus eröffnen Medien auch zahllose Möglichkeiten sich kreativ, emotional und kognitiv auszudrücken.
Es geht auch anders – Zwei Beispiele zur Integration von digitalen Medien in Bildungssettings
Geocaching Lernpfade sind hierfür ein gutes Beispiel. Hier wird das analoge Format um digitale Medien erweitert. Wenn Kinder einen Naturlehrpfad erkunden, durch Büsche und Bäume klettern, unter Steinen suchen und Blattarten sammeln, dann stehen die realen Erfahrungen bei viel Bewegung im Vordergrund. Durch Zusatzinformationen, Fotos und Video können an jeder Geocaching Station reale und analoge Eindrücke digital ergänzt werden. Auch hier sammeln Kinder Pflanzen, beobachten Insekten und Kleintiere mit Lupen, nehmen Bodenproben und tauschen sich über ihre Entdeckungen aus. Ergänzend haben sie die Möglichkeit in Baumlöcher mit einer Endoskop Kamera zu schauen. Sie können in Videos das rege Treiben von Würmern und Käfern filmen, wenn sie einen Stein anheben.
Es macht einen erheblichen Unterschied, ob Kinder eine Video-Dokumentation sehen, in der ein Frosch seinen Sprung in Zeitlupe vollführt, oder ob sie den Frosch selbst vor sich haben und einen Zeitlupen Film mit dem Tablet aufnehmen. Wenn der Frosch nun am nächsten Tag noch einmal zum Thema wird, dann sind die Kinder nicht allein auf ihre Erinnerung beschränkt. Sie können sein Quaken noch einmal hören und über die beeindruckende Sprungtechnik staunen. Wenn sie dazu den Raum haben, um die Sprungtechnik in einem Froschrennen selbst nachzuahmen, dann ist eine ergänzende Integration von digitalen Medien gelungen, die nicht nur ein Verständnis von Natur vermittelt, sondern auch bewegungsfördernd ist.
Ein anderes Beispiel sind digitale Tools, wie der Makey Makey. Diese kleine Platine ermöglicht es jedes Objekt in ein Eingabegerät für den Laptop oder das Tablet zu verwandeln. Hier finden Sie ein Video, dass die Möglichkeiten des Tools eindrucksvoll veranschaulicht. In der Umsetzung sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Das Tool ist kein fertiges Produkt, sondern eröffnet eine Möglichkeit, die unsere analoge Welt digital erweitert. Gleichzeitig lernen Kinder ganz nebenbei und spielerisch, wie ein Stromkreislauf funktioniert und konstruieren aus einer abstrakten Idee ihre eigene „Maschine“, die mit ganz realen Objekten interagiert.
Auch an diesem Beispiel wird deutlich, dass es Wege gibt, um mit digitalen Tools so zu integrieren, dass sie die kindliche Entwicklung unterstützen und zum Lernen mit allen Sinnen anregen. Wie so oft, kommt es nicht ausnahmslos auf die Tools an, die Kindern zur Verfügung stehen, sondern darauf, wie sie eingesetzt werden. Beide Praxisbeispiele sind so ausgestaltet, dass der reine Fokus auf Bildschirmzeit und Medienkonsum zu kurz gegriffen wäre.
Die Digitalisierung unserer Bildungssysteme ist kein bloßes technologisches Update, sondern eine tiefgreifende Veränderung, die das Wesen des Lernens und Lehrens transformiert. Unsere moderne Gesellschaft steht an der Schwelle zu einer Ära, in der digitale Medien nicht nur den Alltag, sondern auch die Art und Weise, wie unsere Kinder lernen und wachsen, prägen. Die Debatte um die Rolle digitaler Medien im Kindesalter, wie sie in diesem Beitrag dargestellt wird, beleuchtet das Spannungsfeld zwischen innovativen Bildungschancen und potenziellen Entwicklungsrisiken.
Die Diskussionen zeigen, dass es nicht ausreicht, digitale Geräte einfach nur in die Hände unserer Kinder zu legen. Es bedarf einer durchdachten Strategie, die sich auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse stützt und die Medienbildung als integralen Bestandteil der pädagogischen Praxis versteht. Die Kritik des schwedischen Karolinska Instituts und die daraus resultierenden Empfehlungen betonen die Notwendigkeit, Medien nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck zu nutzen: zur Förderung von Kreativität, kritischem Denken und gesellschaftlicher Teilhabe.
Die in Deutschland geführte Diskussion um ein Moratorium der Digitalisierung in Bildungseinrichtungen spiegelt die tiefe Sorge wider, dass ohne eine reflektierte Implementierung und ohne adäquate pädagogische Begleitung, die Einführung digitaler Medien mehr schaden als nützen könnte. Dennoch, die Antwort kann nicht im Rückzug liegen, sondern muss in der sorgfältigen, evidenzbasierten und kreativen Integration von Technologie in Bildungskontexte gefunden werden.
Fazit
Das Fazit, das sich aus dieser Debatte ziehen lässt, ist ein Aufruf zu einem bewussteren, reflektierten Umgang mit der Integration digitaler Medien in den Bildungsalltag. Die Verantwortung dafür tragen nicht nur die Bildungseinrichtungen, sondern die gesamte Gesellschaft. Ein offener, interdisziplinärer Diskurs ist unerlässlich, um die vielschichtigen Auswirkungen der Digitalisierung zu verstehen und die Medienbildung in einer Weise zu gestalten, die sowohl den Bildungserfolg als auch das Wohl aller Kinder sichert.
Medienbildung ist mehr als ein Curriculum-Punkt; sie ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit, die über den Bildungsbereich hinausgeht und in die politische Bildung, Medienwissenschaften und soziale Interaktionen eingebettet ist. Um Kindern eine gerechte, bereichernde und sichere Lernumgebung zu bieten, müssen wir Medienbildung als eine zentrale Säule unserer pädagogischen Arbeit verstehen und gestalten. Durch die Begleitung von medienkompetenten, kritisch denkenden und kreativ handelnden jungen Menschen bereiten wir nicht nur unsere Gesellschaft auf die Herausforderungen der Zukunft vor, sondern gestalten auch aktiv eine Zukunft, die durch informierte, bewusste und verantwortungsvolle Mediennutzung geprägt ist. Letztendlich ist die umfassende Förderung der Medienbildung eine Investition in die Demokratie und in die Fähigkeit unserer Gesellschaft, sich in einer immer komplexer werdenden Welt zu orientieren und auch abgrenzen zu können.
Verweise
Karolinska Institutet: Entscheidung über den Vorschlag für eine nationale Digitalisierungsstrategie für das Schulsystem 2023-2027. Verfügbar unter: Karolinska-Stellungnahme_2023_dt.pdf (xn--die-pdagogische-wende-91b.de (Zugriff am 08.05.2024).
KiTa Fachtexte: Digitalisierung der KiTa. Verfügbar unter: 220609_KitaFachtexte_Digitalisierung_01.pdf (kita-fachtexte.de (Zugriff am 08.05.2024).
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Familie – digital – stark – Kinderrechte im Netz. Verfügbar unter: ein-netz-fuer-kinder-gutes-aufwachsen-mit-medien-data.pdf (bmfsfj.de (Zugriff am 08.05.2024).
Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe): Digitale Medien in der Kita. Verfügbar unter: Nifbe (Zugriff am 08.05.2024).
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Digitale Medien & Medienerziehung im Kindergarten | Herder.de
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