Warum Spielen so wichtig für Kinder ist
Wenn Kinder spielen, bedeutet das auch immer, dass sie lernen. Es ist wichtig, dass Kinder Zeit haben um zu spielen – ganz egal ob allein oder mit anderen, ob mit oder ohne Spielzeug, ob draußen oder drinnen. Kinder haben ein Recht darauf zu spielen. Ihre Kreativität wird dabei gefördert, genauso wie soziale und emotionale Kompetenzen. Im Spiel erleben Kinder eigene Grenzen, erfahren Herausforderungen und wachsen über sich hinaus.
Weil Kinder das Recht darauf haben!
Dieses Recht ist schon seit 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention fest verankert. In Artikel 31. heißt es dort:
(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.
(2) Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung.
Weil Spielen bedeutend für die Bildung der Kinder ist!
Im Spiel eignen sich die Kinder die Welt an. Sie treffen selbstbestimmt Entscheidungen und bestimmen selbst wann und mit wem sie spielen möchten. Dabei können sie ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen folgen. Für Erwachsene ist die Sinnhaftigkeit des Spiels von Kindern oft nicht nachvollziehbar. Aber das muss sie auch gar nicht. Kinder entdecken jeden Tag etwas Neues, etwas was sie noch nicht kennen, was sie noch nie gesehen, gehört oder gespürt haben.
Das Händewaschen nach dem Mittagessen, kann so zum Beispiel zu einem wichtigen Bildungsmoment werden. Was zunächst nur nach „Planscherei“ aussieht, ist aber die Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen Phänomen. Woher kommt das Wasser aus dem Hahn? Wie fühlt und hört es sich an? Was passiert, wenn der Hahn zugehalten wird? Durch das Spielen mit dem Wasser, findet das Kind die Antworten auf alle diese Fragen. Beim Händewaschen werden jedes Mal neue Fragen dazu kommen und anderen Antworten gefunden werden, aber es wird immer eine für das Kind wichtige Erkenntnis geben.
Durch das Spiel nehmen Kinder nicht nur unterschiedliche Phänomene wahr und finden Antworten auf ihre Fragen, sie nehmen sich auch selbst und ihre eigenen Fähigkeiten wahr und erleben sich als selbstwirksam. Im Spielen gehen sie eigenen Interessen nach, sie machen selbstständig Erfahrungen, testen Grenzen aus und suchen und bewältigen Herausforderungen. Spielen, ob allein oder mit anderen, mit Spielzeug oder ohne, in der Natur oder im Kinderzimmer, spielen bedeutet für die Kinder auch immer, zu planen, zu denken, zu reden, zu probieren, zu entdecken und zu lernen!
Weil Spielen das Miteinander fördert!
Beim Spielen mit anderen erlernen Kinder wichtige soziale Kompetenzen. Durch das gemeinsame Spiel und damit verbundene gemeinsam Interesse kommen Kinder überhaupt in Kontakt mit anderen Kindern. Sie erleben Freundschaft, sicherlich auch ab und zu Streit aber eben auch Versöhnung. Sie profitieren von einander, sie lernen sich abzusprechen und Kompromisse einzugehen, sie handeln gemeinsam Regeln aus und lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Durch das gemeinsame Spielen erleben Kinder auch andere Kinder, die älter oder jünger sind, die vielleicht eine andere Sprache sprechen oder aus einer anderen Kultur kommen, die unterschiedlichen Geschichten und familiäre Hintergründe, ein anderes Geschlecht haben, die körperlich beeinträchtigt sind oder besondere Bedürfnisse haben. Im Spiel setzten sie sich aktiv mit der Lebenswelt anderer Kinder auseinander, sie lernen Rücksichtnahme und Verständnis und erfahren es gleichermaßen.
Weil Spielen Kreativität fördert!
Jedes Kind entdeckt im Spiel einen anderen Sinn und kann darin seiner Fantasie freien Lauf lassen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Rollenspiel. Hier versetzen sich Kinder in eine Situation, die es vielleicht in der Realität gar nicht gibt. Sie sind jemand oder etwas Anderes. Sie haben ein ganz eigenes Bild von dieser Rolle, füllen sie mit Leben und ihren eigenen Vorstellungen und konstruieren sich dabei ihre eigene Welt. Aber nicht nur beim Rollenspiel zeigt sich wie kreativ Kinder sein können, sondern in jeder Form des Spiels. Durch das Ausprobieren, Konstruieren und Kombinieren unterschiedlicher Gegenstände oder Materialien eröffnen sich den Kindern immer wieder neue Möglichkeiten und Erkenntnisse. Aus einzelnen Bauklötzen werden so zunächst kleine Bauwerke, die vielleicht recht schnell einstürzen mögen. Aber durch das Ausprobieren neuer, kreativer Möglichkeiten die einzelnen Steine zu kombinieren, werden irgendwann riesige Türme, Straßen oder Höhlen entstehen.
Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Phänomen und der damit verbundenen Neugier sich diese anzueignen, sie zu verstehen und sie zu nutzen, entwickeln Kinder kreative Denkmuster und erweitern ihr Vorstellungsvermögen.
Weil Spielen begeistert!
Es reicht, wenn man Kindern einmal dabei zusieht, wie sie im Spiel versinken. Wie sie sich ihrer eigenen Fantasie hingeben, wie viel Freude sie allein aber auch mit anderen dabei haben. Aber auch wie konzentriert sie sich dabei die Welt aneignen und Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern. Man wird auch beobachten mit wie viel Neugier und Begeisterung sie spielen und neue Herausforderungen annehmen und mit wie viel Mut und Elan sie eigene Grenzen austesten. Beim „Mensch, Ärgere dich nicht!“, Versteckspiel oder Plantschen und auch beim Rollenspiel, Klettern und Turmbau haben Kinder nicht nur Spaß, sondern sie wachsen buchstäblich über sich hinaus.
Meine Kinder lieben es zu spielen, daher besuchen wir öfters einen Indoorspielplatz in der Nähe. Da habe ich mich gefragt, wieso gerade das Spielen so wichtig für sie ist. Ich wusste gar nicht, dass es gesetzlich festgelegt ist, dass Kinder ein Recht aufs Spielen haben und es gut für die Bildung ist!
Warum führt der Link hinter dem Artikel „Lassen wir die Kinder spielen“ eigentlich auf die Seite „Erfolg und Business“, vor der als betrügerische Pishing-Site gewarnt wird?
Vielen Dank für Ihre Nachricht und den aufmerksamen Blick. Die ursprünglich verlinkte Seite existiert leider nicht mehr und wir haben daher jetzt den Verweis aus dem Artikel entfernt.
Viele Grüße vom PädagogikBlog!