Mutig und stark für die Zukunft
Ein wertvolles Zusammenspiel aus Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Resilienzförderung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Förderung von Resilienz in Kitas sind wichtige Ansätze, um Kinder auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. BNE zielt darauf ab, Kindern nachhaltiges Denken und Handeln zu vermitteln, indem sie lernen, wie ihre Handlungen die Umwelt und Gesellschaft beeinflussen. Resilienzförderung hilft Kindern, psychische Widerstandskraft zu entwickeln, sodass sie besser mit Stress und Krisen umgehen können. Beide Ansätze können durch gezielte pädagogische Maßnahmen und ein unterstützendes Umfeld in der Kita umgesetzt werden.

BNE ist aus Kindertagesstätten nicht mehr weg zu denken. Als Querschnittsthema vermittelt das Bildungskonzept Werte und Fähigkeiten, um ein Bewusstsein für Umwelt und Gesellschaft zu schaffen und sie zu ermutigen aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Dabei stehen ökologische Themen, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Verantwortung im Mittelpunkt. Durch eine Verankerung von BNE im pädagogischen Alltag eröffnen sich zusätzliche Erfahrungsräume, die Kinder befähigen, komplexe globale Herausforderungen zu verstehen und darauf in angemessener Weise zu reagieren. Diese Herausforderungen sowie die Verantwortungsübernahme, die der jüngsten Generation zugeschrieben wird, gehen nicht selten mit Überforderungen, Unsicherheiten und Ängsten einher (vgl. Kestler, 2020). Um Kinder adäquat auf ein zukunftsfähiges Denken und Handeln vorzubereiten und sie dahingehend zu begleiten, lohnt sich ein Blick auf die Resilienzförderung, da sie die psychische Widerstandskraft stärkt.
Der Begriff Resilienz stammt aus dem englischen „resilience“ und wird im psychologischen Kontext als Widerstandsfähigkeit beschrieben, die hilft, Herausforderungen und Krisen bewältigen zu können. Die Forschung zeigt, dass Resilienz keine angeborene Kompetenz ist, sondern erworben und in krisenhaften Situationen beansprucht und immer wieder neu erprobt wird (vgl. Rönnau-Böse & Fröhlich Gildhoff, 2020). Die Entwicklung von Resilienz ist ein dynamischer Prozess, der durch innere und äußere Schutz- und Risikofaktoren beeinflusst wird. Zu den Schutzfaktoren zählen z. B. positive und stabile Beziehungen zu Bezugspersonen, soziale Kompetenzen und das Bewusstsein für die eigenen Gefühle sowie die Fähigkeit, Problemen lösungsorientiert zu begegnen. Während die Schutzfaktoren die Resilienz erhöhen, kann sie dagegen durch Risikofaktoren geschwächt werden. Risikofaktoren sind beispielsweise soziale Sicherung, Diskriminierung oder auch traumatische Erlebnisse. Inwieweit sich ein Mensch in einer Krise resilient zeigt, ist abhängig vom Verhältnis der Schutz- und Risikofaktoren. Überwiegen die Schutzfaktoren oder sind sie stärker als die Risikofaktoren, zeigt sich ein Mensch in einer Krise als resilient (vgl. Berger, 2023 & gesund.bund, 2021).

Resilienzförderung im pädagogischen Alltag
Mit dem Wissen, dass Krisen gut bewältigt werden können, wenn Schutzfaktoren dominieren, liegt es auf der Hand, diese in den Fokus der Resilienzförderung zu nehmen und im pädagogischen Alltag zu stärken. Dies kann durch stabile Beziehungen, positive Erfahrungen und gezielte Unterstützung geschehen. Fachkräfte können dabei helfen, indem sie den Kindern ein sicheres Umfeld bieten. Dieses Umfeld sollte ein Ort sein, an dem sich die Kinder sicher fühlen und zum Ausprobieren eingeladen werden. Durch eine bedürfnisorientierte Begleitung von Fachkräften eröffnen sich Erfahrungsräume für die Kinder, in denen sie ihre Gefühle kennenlernen, Selbstwirksamkeit erleben, sich in sozialen Interaktionen erproben dürfen und lernen, konstruktiv mit Herausforderungen umzugehen. Im Wesentlichen geht es sowohl darum, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken und sie zu ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und diese zu nutzen als auch die Förderung sozialer Kompetenzen, die vor allem durch stabile und vertrauensvolle Beziehungen gelingt (vgl. Rönnau-Böse & Fröhlich Gildhoff, 2020).

Philosophieren mit Kindern – Eine Methode mit großer Wirkung
Das Philosophieren mit Kindern ist als Ansatz in Bezug auf BNE verbreitet, dient aber auch der Resilienzförderung. Es fördert kritisches Denken, Kreativität und die Fähigkeit, über komplexe Fragen zu nachzudenken. Durch diese Methode haben Kinder die Chance, ihre eigenen Gedanken und Gefühle besser zu verstehen und ausdrücken, was ihre Resilienz stärken kann. Philosophieren mit Kindern regt somit auch ihre emotionale und kognitive Entwicklung an, die wie beschrieben ein wesentlicher Aspekt der Resilienzentwicklung ist.
Zwei, die sich gut vertragen
Durch die Kombination von BNE und Resilienzförderung können junge Menschen Kompetenzen entwickeln, die sie in die Lage versetzen, trotz Unsicherheiten und Zielkonflikten nachhaltige Handlungsoptionen zu entwerfen und umzusetzen. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Wandels und der globalen Herausforderungen. Beide Ansätze ergänzen sich gut und tragen dazu bei, dass Kinder nicht nur widerstandsfähig, sondern auch selbstwirksame, verantwortungsbewusste und engagierte Mitglieder der Gesellschaft werden.
Kinderbuchtipps



- Planet Erde von Stacy McAnulty | Thienemann-Esslinger Verlag
- Die 17 Ziele der UN für eine bessere Welt – Jacoby & Stuart (jacobystuart.de)
- „Wichtig ist, dass es dich gibt“ von Nina Laden – Buch – 2022 (penguin.de)
Verweise
Berger, W. (2023): Resilienz bei Kindern. Welche Faktoren wirken und wie kann Resilienzförderung gelingen? zuletzt geprüft am 22.07.2024
Gesund.bund (2021): Mit Resilienz Krisen bewältigen. zuletzt geprüft 26.07.2024
Kestler, J. (2020): Zukunftsfähiges Denken und Handeln in der Kita entdecken. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Kindertagesstätten gestalten. zuletzt geprüft 26.07.2024
Rönnau-Böse, M. & Fröhlich Gildhoff, K (2020): Resilienz im Kita-Alltag. Was Kinder stark und widerstandsfähig macht. Freiburg im Breisgau: Herder
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Zum Weiterlesen
Warum BNE in Kitas gehört • Fröbel PädagogikBlog (paedagogikblog.de)
Kinder für die Zukunft stärken • Fröbel PädagogikBlog (paedagogikblog.de)