Kinder (unter)stützen sich – Die Eingewöhnung in der Peergroup
Das Tübinger Modell
Die Bedeutung und Herausforderungen von Eingewöhnungen in der Kindertageseinrichtung
In vielen Kindertageseinrichtungen ist es wieder so weit: Mit dem neuen Kitajahr beginnt in den meisten Kindertageseinrichtung die Zeit der Eingewöhnungen. Für die Kinder, die nun in die Schule kommen und die Einrichtung verlassen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Somit werden Plätze frei und in einigen Einrichtungen ballt sich die Anzahl an Neuaufnahmen im Haus. Wenn Einrichtungen nicht die Möglichkeiten oder Kapazitäten haben übers Jahr hinweg einzugewöhnen, beginnt nun mit dem neuen Kindergartenjahr die Zeit der Eingewöhnungen.
Pädagog:innen wissen um die entscheidende Bedeutung von Eingewöhnungen. Sie wissen, wie elementar der Start in den Kindertageseinrichtung für Kinder ist. Mit dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den Kindern und ihren Familien können sich Kinder in der Einrichtung wohlfühlen. Für viele ist es meist, das erste Mal, dass sie einen längeren Zeitraum von ihren familiären Bezugspersonen getrennt sind. Für Familien ist es ein besonderer Schritt, ihr Kind anderen, noch unbekannten Personen anzuvertrauen.
Kinder brauchen Zeit, um die neuen Räume, Strukturen und Menschen kennenzulernen. Bindungen zu neuen Bezugspersonen in der Einrichtung müssen sich entwickeln, damit Kinder überhaupt erst ins Lernen kommen können und Bildungsprozesse entstehen.
Aufgrund des Wissens über diese elementare Bedeutung der Eingewöhnung steigt natürlich der Druck bei den Pädagog:innen. Die Ansprüche liegen darin die Eingewöhnung dem jeweiligen Kind angepasst und angemessen zu begleiten, individuell zu gestalten und den Kindern die Zeit zu geben, die sie brauchen, um sicher anzukommen. Dies kann natürlich mit der Anzahl, der vermehrten Eingewöhnungen und der alltäglichen Herausforderungen kollidieren. Was ist, wenn ein Kind zum Beispiel ein wenig länger braucht, als es der Rahmen vorgibt und das nächste Eingewöhnungskind in den Startlöchern steht oder eine Kollegin oder ein Kollege ausfällt? Was ist, wenn es nicht gelingt einen Zugang zu dem Kind zu erhalten und das Kind eher den Kontakt zu einer Kollegin oder einem Kollegen sucht, die selbst noch andere Eingewöhnungen begleitet? Dann kann es passieren, dass dem Kind nicht die individuelle Zeit und Aufmerksamkeit gegeben werden kann, die es benötigt.
Gibt es dafür eine pauschale Lösung? Nein. Die Haltung ist entscheidend, um sich der Situation sowie der Bedeutung immer wieder bewusst zu werden. Vielleicht gibt es aber auch ein Eingewöhnungsmodell, das einen guten Rahmen bieten kann: Das Tübinger Modell.
Das Tübinger Modell – ein bedürfnisorientierter und partizipativer Start
Es entstehen immer wieder neue Theorien und Studien. Wir gelangen zu neuen Erkenntnissen, Rahmenbedingen verändern sich und Dinge müssen neu gedacht werden. So auch Eingewöhnungsmodelle. Bei den neuen Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie und Bildungstheorie setzt das Tübinger Modell von Heike Fink an, das 2010 im Rahmen eines Forschungsprojektes entstanden ist. Die Forschungen und ethnogarfischen Beobachtungen haben gezeigt, dass Kinder Übergange in aktiver Auseinandersetzung und Nutzung ihrer jeweiligen Ressourcen bewältigen (vgl. Fink 2022, S.6). Das Tübinger Modell berücksichtigt als unterstützende Beziehungs- und Bildungsressource die Kompetenzen der Kinder und der Peers bei der Bewältigung von Übergängen. „Als Peer bezeichnet man eine Gruppe von Kindern, die ungefähr gleichaltrig sind und auf einem ähnlichen kognitiven, emotionalen und soziomoralischen Entwicklungsstand stehen “ (Fink 2022, S.10 zit. nach von Salisch 2016 und 2022).
Die Peers haben eine entscheidende Bedeutung für einen gelungenen Übergang. Sie haben ähnliche Entwicklungsaufgaben zu bewerkstelligen und werden zu Ko-Konstrukteuren, somit profitieren sie bei der Bewältigung der Herausforderungen voneinander. Kinder sind eigenaktiv, sich selbst bildend und kompetent. Sie interessieren sich bereits im Säuglingsalter für andere Kinder und treten in Interaktion miteinander. Es entstehen Interaktionsleistungen, die zwischen Erwachsenen und Kindern nicht möglich sind. Sie eignen sich gemeinsam Wissen an und setzen sich mit der Umwelt auseinander. Deswegen liegt der Fokus beim Tübinger Modell im Aufbau und der Gestaltung der Beziehungen innerhalb der Peers. So können zum Beispiel auch die positiven Beziehungserfahrungen der anderen Kinder übertragen werden.
Die Eingewöhnungen nach dem Tübinger Modell finden in einem separaten sowie altersgerecht ausgestatteten Raum statt und wird von zwei Fachkräften, die das Eingewöhnungstandem bilden, begleitet. Optional kann noch eine dritte Fachkraft als Brückenpädagog:in dabei sein, falls jemand aus dem Eingewöhnungstandem ausfällt. Die angemeldeten Kinder werden ihrem Entwicklungsalter nach in Peers zusammengefasst. Im Alter von unter zwei Jahren sollten es drei bis vier Kinder sein und ab zwei Jahren können es bis zu fünf Kinder sein. Für einen kindorientierten Start müssen die Kinder aktiv an der Eingewöhnungsphase beteiligt werden. Sie haben das Recht, den Eingewöhnungsverlauf nach ihren Bedürfnissen mitbestimmen zu können.
Der Ablauf der Eingewöhnung nach dem Tübinger Modell
In den ersten drei Tagen geht es zunächst um ein entspanntes Ankommen, Kennenlernen und einem Beziehungsaufbau in dem separaten Raum. Ab dem 4. Tag der Eingewöhnung kann, bei entsprechenden Signalen und einem Beziehungsaufbau, die erste Trennung erfolgen. Wobei die Bezugsperson immer in der Nähe bleiben sollte, sodass die Trennung bei Bedarf schnell wieder beendet werden kann. Je nach Bedürfnis des Kindes wird die Anwesenheit der Kinder und ggf. die Dauer der Trennung verlängert.
In der zweiten Woche beginnt der Start im separaten Raum, der nun aber auch teilweise geöffnet werden kann. So lernen die Peers die „Bestandskinder“ kennen, sodass ab der dritten Woche die Integration der Eingewöhnungskinder in die Bestandsgruppe erfolgen kann. Wenn es möglich ist, kann der separate Raum als Bezugsort erhalten werden, um den Kindern die nötige Sicherheit zu bieten.
Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn die Kinder sich von der Bezugsperson lösen konnten und zu einer oder beiden Eingewöhnungsfachkräften eine Beziehung aufgebaut haben.
Welche Vorteile kann das Tübinger Modell bieten?
Eine gute Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Eingewöhnung ist es, wenn zwischen den familiären Bezugspersonen und den Fachkräften eine Vertrautheit entsteht. Kinder haben ein sehr feines Gespür. Die Vertrautheit zwischen Kindern und Fachkräften kann nur entstehen, wenn die familiären Bezugspersonen ausstrahlen, dass dieser ein Ort ist, an dem sich das Kind sicher fühlen und Freude haben kann.
Das Tübinger Modell sieht vor, dass Eltern oder andere Bezugspersonen in Interaktion mit Kindern treten, sie sich mit anderen Eltern austauschen und sich kennenlernen können, sodass eine lockere Atmosphäre entstehen kann, in der die Vertrautheit wachsen kann. Das Modell ermöglicht einen bedürfnisorientierten Start in die Kindertageseinrichtung. Pädagog:innen können individuelle Bedürfnisse und Signale wahrnehmen und beobachten. Sie sind präsent und haben einen differenzierten Blick auf die Bedarfe der Peers.
Wenn Kinder sich selbst als Ressourcen haben und gemeinsame Herausforderungen bewältigen, eröffnet ihnen das ganz neue Handlungsfelder. Sie unterstützen sich gegenseitig, identifizieren sich mit der Situation der anderen und sind empathisch füreinander da. Auch können sie einen Nutzen von den bereits gemachten Erfahrungen der anderen Kinder ziehen und durch Beobachtungen voneinander lernen. Die Kinder profitieren somit von den Peers und können partizipativ mitentscheiden, zu welcher Fachkraft sie eine Beziehung aufbauen wollen oder zu welchen Kindern. Für Fachkräfte kann es vorteilhaft sein, wenn sie sich die Verantwortung und Planung teilen können. Sie können sich gegenseitig unterstützen, gemeinsam austauschen und reflektieren.
Neben den strukturellen und personellen Vorteilen müssen Faktoren, die herausfordernd sein können, abgewogen werden. Das können beispielsweise der Platzbedarf, die veränderte Personalsituation und eine mögliche Skepsis der Eltern, dass die Fachkräfte nicht jedem Kind gerecht werden können, sein.
Die Umsetzung der Peer-Group-Eingewöhnung in der eigenen Einrichtung
Wenn sich eine Einrichtung dafür entscheidet nach dem Tübinger Modell einzugewöhnen, kann das Modell einen guten Handlungsrahmen liefern. Für eine gelungene Umsetzung des Modells ist es notwendig, sich als Team bewusst für dieses Modell zu entscheiden. Es muss vorweg überprüft werden, ob die Grundhaltung des Teams zu dem Modell passt oder eine entsprechende Haltung entwickelt werden kann. Dabei muss sich nicht nur abgewogen werden, ob Kolleg:innen sich vorstellen können, Eingewöhnung mit Tandempartner:in in der Peergroup durchzuführen. Die Umsetzung des Tübinger Modells erfordert konzeptionelle und strukturelle Veränderungen sowie eine angepasste Organisation der Eingewöhnungen. An dieser Stelle sind die Fach- und Handlungskompetenzen der Fachkräfte sind gefragt und entscheidend. So müssen z. B. die Aufnahmen der Kinder dementsprechend geplant, Räume eventuell umgestaltet sowie Dienstpläne und Verantwortlichkeiten neu gedacht werden.
Wie bei jeder konzeptionellen Veränderung bedarf es Zeit für eine Umsetzung, um Fragen, Unsicherheiten und Ängste des Teams auffangen und reflektieren zu können. Dafür kann es immer sinnvoll sein, solche Prozesse in Zusammenarbeit mit einer Fachberatung durchzuführen. Egal mit welchem Modell eine Eingewöhnung stattfindet, wichtig ist es, das Kind im Blick zu behalten, mit den Kindern ins Gespräch zu gehen, transparent zu sein und sie bei nächsten Schritten zu beteiligen. Kinder haben ein Recht auf Mitbestimmung. So können sie zum Beispiel entscheiden, wie die Verabschiedung von der familiären Bezugsperson aussehen soll und zu welcher Person sie im Kindergarten eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen wollen.
Das Eingewöhnungsmodell sollte zu dem Kind, den Familien, Pädagog:innen und den Rahmenbedingungen in der Einrichtung passen. Die Zeit der Eingewöhnung soll eine schöne erste Kennnenlernzeit sein, in der Beziehungen aufgebaut werden und Kinder die Kindertageseinrichtung, als einen Ort wahrnehmen, in dem sie selbst sein können, an dem sie ernst genommen werden, wo sie gesehen und gehört werden. Es ist eine spannende Zeit, die von nächsten Entwicklungsschritten und Bildungsprozessen der Kinder geprägt ist. Umso wichtiger ist es, unabhängig von den unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die Kinder mit ihren Bedürfnissen im Blick zu haben und auch in der Rolle als Pädagog:in Freude an diesen besonderen Momenten der Kinder zu haben.
Verweise
Fink, H. (2022): Die Eingewöhnung in der Peer – Das Tübinger Modell, Nr. 2/2022.
Verfügbar unter: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/220327_KitaFachtexte_Fink_02.pdf. Zugriff am 18.09.2023.
Zum Weiterlesen
Fink, H. (2023): Eingewöhnung in der Peer. Der Start in Krippe und Kita mit dem Tübinger Modell. Stuttgart. Klett Kita GmbH
Entweder habe ich einen anderen Text gelesen oder ich kann nicht nachvollziehen woher die Behauptungen bei den Vorteilen kommen.
Beispielhaft am Anfang des Textes:
„Anders als in anderen gängigen Eingewöhnungsmodellen, sieht das Tübinger Modell vor, dass Eltern oder andere Bezugspersonen in Interkation mit Kindern treten, sie sich mit anderen Eltern austauschen und sich kennenlernen können, sodass eine lockere Atmosphäre entstehen kann, in der die Vertrautheit wachsen kann.“
– Möchte der Text wirklich unterstellen, dass sowohl im Berliner als auch im Münchner sich nicht mit den Eltern ausgetauscht wird? Die Atmosphäre würde dann wie gestaltet werden in anderen Modellen? Ich denke dann hat der/die Autorin die anderen Modelle nicht verstanden, wenn das wirklich geglaubt wird.
„Das Modell ermöglicht einen bedürfnisorientierten Start in die Kindertageseinrichtung. Pädagog:innen können individuelle Bedürfnisse und Signale wahrnehmen und beobachten.“
– Woher kommt diese Behauptung? Ich sehe hier, dass den Pädagogen hier Kompetenzen unterstellt werden, die nichts mit der Eingewöhnung zu tun haben und inwiefern 5 Kindern gleichzeitig einzugewöhnen bedürfnisorientiert wurde im Text auch nicht erklärt.
„Sie sind präsent und haben einen differenzierten Blick auf die Bedarfe der Peers.“
– Und das nur in dem Modell? Wie kommt das bei diesem Modell? Es scheint als würde hier mit Schlagwörter um sich geworfen werden, da der allgemeine pädagogische Konsens das sehen möchte, aber weder in dem Text noch vom Modell sind diese Informationen zu entnehmen gewesen. Ich sehe Behauptungen die nicht mit Argumenten gestützt werden und im Vergleich zu anderen Modellen steht, aber nicht inwiefern, dass beim Tübinger Modell besser/anders ist. Schade
Liebe Leserin / Lieber Leser,
vielen lieben Dank für Ihren Kommentar und Ihre kritischen Anmerkungen zu dem Artikel. Wir schätzen es sehr, dass Sie sich die Zeit genommen haben Ihre Gedanken zu teilen und nehmen Ihr Feedback ernst.
Gern möchte ich im Folgenden auf Ihre Kommentare eingehen:
Der Text soll nicht dem Berliner und Münchener Modell unterstellen, dass sich nach diesen Modellen nicht mit Eltern ausgetauscht wird. Der Textausschnitt bezieht sich darauf, dass im Tübinger Modell Eltern und Kinder in einem separaten Raum miteinander Zeit verbringen und die Möglichkeit zum Austausch haben. Durch die Anwesenheit von mehreren Personen kann eine entspannte Atmosphäre entstehen. Es bietet einen besonderen Rahmen für ein Kennenlernen. Natürlich kann es auch in Kindertageseinrichtungen, die nach anderen Modellen eingewöhnen, Möglichkeiten für einen Elternaustausch geben. Der Vergleich zu anderen Modellen wird aus dem Artikel entfernt, um Verwirrung zu vermeiden. Vielen Dank für den Hinweis.
Die Aussage bezüglich des bedürfnisorientierten Starts im Tübinger Modell soll verdeutlichen, dass das Konzept einen Handlungsrahmen schafft, der es Pädagog:innen ermöglichen, individuelle Bedürfnisse und Signale wahrzunehmen, zu beobachten und auf sie eingehen zu können. Es geht nicht darum, bestimmte Kompetenzen den Pädagog:innen zuzuschreiben. Die Fachkompetenzen sind eine Voraussetzung für das Gelingen des Modells. Der Artikel sollte aufzeigen, dass das Modell den Raum für individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder bietet, ohne andere Modelle negativ zu bewerten. Ich gehe mit, dass dieser Aspekt im Text nicht differenzierter erklärt wird. Das Modell ermöglicht individuelles Vorgehen, indem zum Beispiel im Tempo jedes Kindes geschaut wird, wann die erste Trennung erfolgt und wie lange. Der Zeitraum wird entsprechend der individuellen Bedürfnisse der Kinder angepasst. So wird zum Beispiel auch im Artikel beschrieben, dass Kinder ebenfalls individuell entscheiden können, wie die Verabschiedung von der familiären Bezugsperson aussehen soll und zu welcher Person sie im Kindergarten eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen wollen. Des Weiteren sollen sich zum Beispiel Interventionen an den Bedürfnissen, den Bildungsinteressen und dem Entwicklungsstand der Kinder orientieren.
Dieser Abschnitt soll nicht suggerieren, dass Pädagog:innen nur bei diesem Modell präsent sind und auf Bedarfe der Kinder reagieren kann. Vielmehr betont er, dass im Rahmen dieses Modells ein differenzierter Blick auf die Bedarfe der Peers möglich ist. Pädagog:in sind zum Beispiel in Spielsituationen oder auch konflikthaften Situationen präsent und haben einen differenzierten Blick auf die Bedarfe der Kinder. Sie beobachten die Peers und können durch Impulse unterstützen und begleiten.
Es wird im Text klargestellt, dass egal nach welchem Modell eine Eingewöhnung stattfindet, wichtig ist, das Kind im Blick zu behalten und ein Eingewöhnungsmodell immer zu der jeweiligen Einrichtung passen sollte. Dabei erhebt der Artikel keinen Anspruch darauf, einen Vergleich darzustellen oder verschiedene Aspekte ausführlich zu beschreiben. Er soll lediglich einen kurzen Abriss zum Thema Eingewöhnung und Tübinger Modell darstellen.
Wir hoffen, dass diese Erläuterungen dazu beitragen, Missverständnisse zu klären.
Wir sind stets bestrebt, unsere Texte zu verbessern und freuen und über konstruktives Feedback auf dem Blog.
Können im Kindergarten mehr als 5 Kinder gleichzeitig eingewöhnt werden? Ich habe in der Literatur immer nur von 5 Kindern gleichzeitig ab dem zweiten lebensjahr gelesen. Bezieht sich dies auf eine Fachkraft? Ist es beispielsweise auch möglich 8 – 10 Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren mit zwei Fachkräften gleichzeitig einzugewöhnen? Wenn ja, wo finde ich dies in der Literatur beschrieben? Danke für eine Rückmeldung.
Vielen Dank für den Kommentar und die interessante Frage.
Tatsächlich sieht das Tübinger Modell vor, dass ab einem Alter von 2 Jahren die Peergroup aus 3 bis 5 Kindern besteht. Es ist wichtig, eine individuelle, bedürfnis- und kindorientierte Eingewöhnung sicherzustellen, bei der sicherheitsgebende Beziehungen aufgebaut werden können. Bei mehr Kindern wäre es kaum möglich, jedem Kind gerecht zu werden.
Heike Fink beschreibt dies zum Beispiel in dem Buch „Eingewöhnung in der Peer. Der Start in Krippe und Kita mit dem Tübinger Modell“ (Fink, H. (2023), Stuttgart: Klett Kita GmbH). Auf Seite 34 werden unter Kapitel 3 diese und weitere Argumente erläutert, die verdeutlichen, warum nicht mehr als 5 Kinder in einer Peergroup starten sollten.