Kinder (unter)stützen sich – Die Eingewöhnung in der Peergroup

2 Antworten

  1. Luca sagt:

    Entweder habe ich einen anderen Text gelesen oder ich kann nicht nachvollziehen woher die Behauptungen bei den Vorteilen kommen.
    Beispielhaft am Anfang des Textes:
    „Anders als in anderen gängigen Eingewöhnungsmodellen, sieht das Tübinger Modell vor, dass Eltern oder andere Bezugspersonen in Interkation mit Kindern treten, sie sich mit anderen Eltern austauschen und sich kennenlernen können, sodass eine lockere Atmosphäre entstehen kann, in der die Vertrautheit wachsen kann.“
    – Möchte der Text wirklich unterstellen, dass sowohl im Berliner als auch im Münchner sich nicht mit den Eltern ausgetauscht wird? Die Atmosphäre würde dann wie gestaltet werden in anderen Modellen? Ich denke dann hat der/die Autorin die anderen Modelle nicht verstanden, wenn das wirklich geglaubt wird.
    „Das Modell ermöglicht einen bedürfnisorientierten Start in die Kindertageseinrichtung. Pädagog:innen können individuelle Bedürfnisse und Signale wahrnehmen und beobachten.“
    – Woher kommt diese Behauptung? Ich sehe hier, dass den Pädagogen hier Kompetenzen unterstellt werden, die nichts mit der Eingewöhnung zu tun haben und inwiefern 5 Kindern gleichzeitig einzugewöhnen bedürfnisorientiert wurde im Text auch nicht erklärt.
    „Sie sind präsent und haben einen differenzierten Blick auf die Bedarfe der Peers.“
    – Und das nur in dem Modell? Wie kommt das bei diesem Modell? Es scheint als würde hier mit Schlagwörter um sich geworfen werden, da der allgemeine pädagogische Konsens das sehen möchte, aber weder in dem Text noch vom Modell sind diese Informationen zu entnehmen gewesen. Ich sehe Behauptungen die nicht mit Argumenten gestützt werden und im Vergleich zu anderen Modellen steht, aber nicht inwiefern, dass beim Tübinger Modell besser/anders ist. Schade

    • Samira Pohl sagt:

      Liebe Leserin / Lieber Leser,

      vielen lieben Dank für Ihren Kommentar und Ihre kritischen Anmerkungen zu dem Artikel. Wir schätzen es sehr, dass Sie sich die Zeit genommen haben Ihre Gedanken zu teilen und nehmen Ihr Feedback ernst.
      Gern möchte ich im Folgenden auf Ihre Kommentare eingehen:

      Der Text soll nicht dem Berliner und Münchener Modell unterstellen, dass sich nach diesen Modellen nicht mit Eltern ausgetauscht wird. Der Textausschnitt bezieht sich darauf, dass im Tübinger Modell Eltern und Kinder in einem separaten Raum miteinander Zeit verbringen und die Möglichkeit zum Austausch haben. Durch die Anwesenheit von mehreren Personen kann eine entspannte Atmosphäre entstehen. Es bietet einen besonderen Rahmen für ein Kennenlernen. Natürlich kann es auch in Kindertageseinrichtungen, die nach anderen Modellen eingewöhnen, Möglichkeiten für einen Elternaustausch geben. Der Vergleich zu anderen Modellen wird aus dem Artikel entfernt, um Verwirrung zu vermeiden. Vielen Dank für den Hinweis.

      Die Aussage bezüglich des bedürfnisorientierten Starts im Tübinger Modell soll verdeutlichen, dass das Konzept einen Handlungsrahmen schafft, der es Pädagog:innen ermöglichen, individuelle Bedürfnisse und Signale wahrzunehmen, zu beobachten und auf sie eingehen zu können. Es geht nicht darum, bestimmte Kompetenzen den Pädagog:innen zuzuschreiben. Die Fachkompetenzen sind eine Voraussetzung für das Gelingen des Modells. Der Artikel sollte aufzeigen, dass das Modell den Raum für individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder bietet, ohne andere Modelle negativ zu bewerten. Ich gehe mit, dass dieser Aspekt im Text nicht differenzierter erklärt wird. Das Modell ermöglicht individuelles Vorgehen, indem zum Beispiel im Tempo jedes Kindes geschaut wird, wann die erste Trennung erfolgt und wie lange. Der Zeitraum wird entsprechend der individuellen Bedürfnisse der Kinder angepasst. So wird zum Beispiel auch im Artikel beschrieben, dass Kinder ebenfalls individuell entscheiden können, wie die Verabschiedung von der familiären Bezugsperson aussehen soll und zu welcher Person sie im Kindergarten eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen wollen. Des Weiteren sollen sich zum Beispiel Interventionen an den Bedürfnissen, den Bildungsinteressen und dem Entwicklungsstand der Kinder orientieren.

      Dieser Abschnitt soll nicht suggerieren, dass Pädagog:innen nur bei diesem Modell präsent sind und auf Bedarfe der Kinder reagieren kann. Vielmehr betont er, dass im Rahmen dieses Modells ein differenzierter Blick auf die Bedarfe der Peers möglich ist. Pädagog:in sind zum Beispiel in Spielsituationen oder auch konflikthaften Situationen präsent und haben einen differenzierten Blick auf die Bedarfe der Kinder. Sie beobachten die Peers und können durch Impulse unterstützen und begleiten.

      Es wird im Text klargestellt, dass egal nach welchem Modell eine Eingewöhnung stattfindet, wichtig ist, das Kind im Blick zu behalten und ein Eingewöhnungsmodell immer zu der jeweiligen Einrichtung passen sollte. Dabei erhebt der Artikel keinen Anspruch darauf, einen Vergleich darzustellen oder verschiedene Aspekte ausführlich zu beschreiben. Er soll lediglich einen kurzen Abriss zum Thema Eingewöhnung und Tübinger Modell darstellen.

      Wir hoffen, dass diese Erläuterungen dazu beitragen, Missverständnisse zu klären.
      Wir sind stets bestrebt, unsere Texte zu verbessern und freuen und über konstruktives Feedback auf dem Blog.

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